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Alexandru Ioan Cuza: Der Begründer des modernen Rumäniens
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**Alexandru Ioan Cuza** (geboren 1820) ist eine zentrale Figur in der rumänischen Geschichte, bekannt als der erste Fürst der Vereinigten Fürstentümer Moldau und Walachei. Seine Herrschaft markierte einen entscheidenden Wendepunkt auf dem Weg zur modernen rumänischen Nation. In einer Zeit, in der Rumänien noch stark vom Osmanischen Reich und anderen Großmächten beeinflusst wurde, verkörperte Cuza den Wunsch nach Einheit und Modernisierung, der in der rumänischen Gesellschaft immer stärker wurde.
Der Weg zur Einheit: Die Vereinigung der Fürstentümer
In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die rumänischen Fürstentümer Moldau und Walachei noch Teil des Osmanischen Reiches und litten unter einem korrupten Regime und der Ausbeutung der Bevölkerung. Die Ideen der europäischen Revolutionen von 1848 fanden auch in Rumänien Anklang und befeuerten den Wunsch nach nationaler Unabhängigkeit und Einheit.
Ein entscheidender Moment war das Jahr **1859**, als Alexandru Ioan Cuza in beiden Fürstentümern zum Fürsten gewählt wurde. Diese Doppelwahl, die oft als "Kleine Vereinigung" bezeichnet wird, war ein diplomatischer Triumph und legte das Fundament für das spätere Rumänien. Am **24. Dezember 1861** proklamierte er unter der Oberhoheit des Osmanischen Reiches den Staat **România (Rumänien)** mit der Hauptstadt Iași. Ein Jahr später, nach der formalen Vereinigung beider Länder, wurde Bukarest zur Hauptstadt erhoben.
Reformen und Modernisierung
Während seiner Herrschaft (1859-1866) initiierte Cuza, unterstützt von seinem Ministerpräsidenten **Mihail Kogălniceanu**, eine Reihe von umfassenden Reformen, die das Land nach westeuropäischem, insbesondere französischem, Vorbild modernisieren sollten. Zu den wichtigsten Reformen gehörten:
- **Agrarreform (1864):** Diese Reform befreite die Bauern aus der Leibeigenschaft und verteilte Land an sie, was jedoch den Zorn der Großgrundbesitzer und der Kirche auf sich zog.
- **Säkularisierung des Klosterbesitzes (1863):** Ein Großteil des umfangreichen Klosterlandes wurde verstaatlicht, was dem Staat erhebliche Einnahmen verschaffte, aber auch zu Spannungen mit der orthodoxen Kirche führte.
- **Bildungsreform:** Es wurde ein allgemeines und kostenloses Grundschulsystem eingeführt, um die Analphabetenrate zu senken.
- **Justiz- und Militärreformen:** Das Rechtssystem wurde modernisiert und die Armee reorganisiert.
Diese radikalen Reformen stießen jedoch auf erheblichen Widerstand sowohl von einheimischen Kirchenfürsten und Adligen als auch von externen Mächten wie Russland und dem Osmanischen Reich, die die Vereinigung der Fürstentümer rückgängig machen wollten.
Abdankung und Exil
Die Spannungen eskalierten, und eine konspirative Gruppe von Militärs und Politikern, bekannt als "Die Monströse Koalition", stürmte in den frühen Morgenstunden des **11. Februar (23. Februar greg.) 1866** den Palast und zwang Fürst Cuza zur Abdankung. In den folgenden Tagen wurde er über die Grenze außer Landes gebracht.
Sein Nachfolger wurde Prinz **Karl von Hohenzollern-Sigmaringen**, der am 26. März 1866 offiziell zum neuen Fürsten erhoben wurde und später als König Karl I. die Unabhängigkeit Rumäniens proklamierte. Alexandru Ioan Cuza verbrachte seine letzten Lebensjahre im Exil und starb am **15. Mai 1873** in Heidelberg, Deutschland.
Trotz seiner erzwungenen Abdankung bleibt Alexandru Ioan Cuza eine der zentralen und meistverehrten Figuren der rumänischen Geschichte, dessen mutige Vision und weitreichende Reformen den Grundstein für den modernen rumänischen Staat legten.