Einleitung: Bukarest – Eine Stadt der freien Meinungsäußerung
Nach dem Umsturz des kommunistischen Regimes im Jahre 1989 erlebten Bukarest und ganz Rumänien einen bemerkenswerten Boom im Bereich der Informationen. Der Übergang von der strengen Zensur zu einer **absoluten Pressefreiheit** erfolgte innerhalb erstaunlich weniger Wochen. Wo zuvor die Kommunistische Partei alle Informationen kontrollierte, entstand über Nacht eine blühende Medienlandschaft. Diese neue Freiheit führte zur Gründung zahlreicher unabhängiger Zeitungen, Zeitschriften, Radiosender, Fernsehkanäle und Nachrichtenagenturen, die fast alle privaten Unternehmern gehören. Obwohl weiterhin Herausforderungen bestehen, ist die Meinungsäußerung heute ein **Grundpfeiler der rumänischen Gesellschaft**, der eine vielfältige und kritische Berichterstattung ermöglicht und entscheidend zur demokratischen Entwicklung des Landes beiträgt. Die einzigen Medien, die weiterhin im öffentlichen Bereich verbleiben, sind die nationale Nachrichtenagentur Rompres, die Nationale Rundfunkgesellschaft (mit Sendungen in 17 Sprachen) und die Nationale Fernsehgesellschaft (mit jährlich über 13.000 Sendungsstunden auf TVR1, TVR2 und TVR International).

Das rumänische Fernsehen: Eine vielfältige Senderlandschaft
In den 90er Jahren erreichte die tägliche Auflage der nationalen Tageszeitungen wie Adevarul, România Libera und Evenimentul Zilei über eine Million Exemplare. Heutzutage schwanken die Auflagen der Zentralzeitungen zwischen 50.000 und 200.000 Exemplaren. Im Bereich der Fernsehkanäle sind heute ProTV, Antena 1, Prima TV, TVR1 und B1 TV die wichtigsten Akteure, die eine breite Palette an Programmen für das Publikum bieten.

Das Haus der Freien Presse: Ein historisches Medienzentrum
Das ehemalige "Casa Scânteii", heute bekannt als "Haus der Freien Presse" (Casa Presei Libere), wurde zwischen 1949 und 1956 vom Architekten Horia Maicu erbaut. Während des Kommunismus wurden hier fast alle nationalen Druckmedien produziert, eine Funktion, die teilweise bis heute erhalten geblieben ist. Heute beherbergt das Gebäude auch die Börse und bleibt ein zentraler Punkt der rumänischen Medienlandschaft.